Mitte der 1920er Jahre wurde Konrad Tiefenthaler (*26.11.1897 in Nenzing;† 6.8.1942 in Innsbruck) von Vorarlberg in die Bundesbahndirektion als Verwaltungsbeamter nach Innsbruck versetzt, weil er wegen seines Engagements in der Sozialdemokratischen Partei unliebsam aufgefallen war, als Eisenbahnergewerkschafter und Sozialdemokrat.Nach den Februarkämpfen 1934 wurde er mit gekürzten Bezügen zwangspensioniert, da er als einer der führenden Eisenbahnergewerkschafter bekannt war. Tiefenthaler fand schließlich Verwendung im Vorstand des "Konsums".
Acht Tage lang saß er bereits als Häftling des Austrofaschismus im Landesgericht Innsbruck. Während des Austrofaschismus betätigte sich Tiefenthaler bei den Revolutionären Sozialisten im Untergrund und stellte Verbindungen mit Sozialdemokraten in Wien, Salzburg, Wörgl und Süddeutschland her und leistete Fluchthilfe über die Grenze in die Schweiz.
Neu Beginnen. Deshalb bemühte sich der bayrische Sozialdemokrat Waldemar von Knöringen (* 6.10.1906; † 2.7.1971) erfolgreich, ihn als Stützpunktleiter seiner antinationalsozialistischen Widerstandsgruppe "Neu Beginnen" in Innsbruck zu gewinnen. Ab 1933 war von Knoeringen bereits Mitglied dieser Widerstandsgruppe und lebte von Vorträgen, die er größtenteils vor der Sozialdemokratischen Partei Österreichs hielt. Er musste nach der Ausschaltung der Demokratie durch Dollfuß und dem Verbot der Sozialdemokraten und Auflösung der Gewerkschaften aus Österreich in die Tschechoslowakei fliehen, wo er von Prag aus die Inlandsarbeit von "Neu Beginnen" leitete und die Widerstandsarbeit eines Netzwerkes von 13 Stützpunkten und Gruppen im bayerischen und österreichischen Raum koordinierte.
Im Dezember 1938 trat Tiefenthaler der NSDAP bei, engagierte sich aber weiterhin im Widerstand. Zunächst wurde er speziell über seine alten Gewerkschaftskontakte zu Eisenbahnern in Österreich und Deutschland aktiv, ab Herbst 1941 verstärkt in der Gruppe "Neu Beginnen".
Verhaftung und Tod. Im Frühjahr 1942 rollte die Gestapo von Salzburg her die Widerstandsgruppe auf. Es kam zu rund 200 Verhaftungen. Unter diesen war auch Konrad Tiefenthaler. Die Gestapo und verhaftete ihn am 2. Juli 1942 und brachte ihn ins Landesgerichtliche Gefängnis. In der Innsbrucker Gestapozentrale in der Herrengasse wurde Konrad Tiefenthaler gefoltert. Trotz Folter wird er im Gestapo-Bericht vom 8. Dezember 1942 noch immer als "fanatischer und verbohrter Gegner des Nationalsozialismus" bezeichnet. Bei einem dieser Verhöre dürfte er am 6. August 1942 zu Tode gequält worden sein. Als offizielle Todesursache wurde von den Nazi-Schergen Selbstmord durch Erhängen in seiner Zelle im landesgerichtlichen Gefängnis in Innsbruck angegeben.
[Zeitreiseführer #Vorarlberg ]⇒
- Widerstand und Verfolgung 08: Konrad Tiefenthaler
- Das Innsbrucker Befreiungsdenkmal und die Erinnerung
- Konrad Tiefenthaler
- Neu Beginnen: Karl Amadeus Hartmann
- [Google Search] ⇒ Konrad Tiefenthaler aus Nenzing: Widerstand gegen den Nationalsozialismus mit "Neu Beginnen"
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- 30.6.21 [Letzte Aktualisierung - online seit 31.1.13]
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