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Dienstag, 9. August 2022

[ #Wolfurt ] Wolfurter Geschichte online


In zeitaufwändiger und mühevoller Recherchen wurden von Direktor Siegfried Heim große Teile der Wolfurter Geschichte in 30 Ausgaben der "Heimat Wolfurt" der interessierten Bevölkerung zugänglich gemacht, die auch online fassbar ist. 


Wolfurt ist eine Marktgemeinde in Vorarlberg mit über 8000 Einwohnern. Es liegt im im Bezirk Bregenz südöstlich des Bodensees auf 434 Metern Höhe und ist Teil des Ballungsraums Rheintal. Wolfurt teilt seine Gemeindegrenze mit sieben anderen Vorarlberger Gemeinden. Es sind dies im Uhrzeigersinn die Bezirks- und Landeshauptstadt Bregenz, die Gemeinden Kennelbach, Buch, Bildstein und Schwarzach, die Bezirkshauptstadt Dornbirn und die Marktgemeinde Lauterach. Wegen seiner überregionalen Bedeutung - insbesondere des ÖBB_Güterbahnhofes als Containerterminal - wurde Wolfurt am 1. Mai 1982 zur Marktgemeinde erhoben.

Schloss Wolfurt. Um 500 sollen die Alemannen im heutigen Gemeindegebiet zwei Höfe, den „Kellnhof“ und den „Hof zur Steig“ (später Hofsteig) errichtet haben. Der Name Wolfurt taucht erstmals um 1226 als der eines reichen Rittergeschlechtes auf, das großen Einfluss in Süddeutschland und in der Schweiz hatte. Von Ritter Konrad stammt der bekannte Wolfurter Kelch, den er dem Kloster Pfäfers stiftete. Im 15. Jahrhundert starb das Geschlecht aus.

Als der St.Galler Abt Kilian Germann in der Reformationszeit flüchten musste, verlegte er Ende Februar 1530 seine Residenz von St. Gallen auf das Schloss Wolfurt. Noch im gleichen Jahr ertrank er allerdings in der Bregenzer Ach. Das Schloss Wolfurt, erbaut im Mittelalter, wurde bei einem verehrenden Brand im Jahre 1936 nahezu völlig zerstört, allerdings wieder rasch hergestellt (1939). 1945 wurde es Sitz der französischen Militärkommandatur. 

Heimat Wolfurt. In zeitaufwändiger und mühevoller Recherchen wurden von Direktor Siegfried Heim große Teile der Wolfurter Geschichte in 30 Ausgaben der "Heimat Wolfurt" der interessierten Bevölkerung zugänglich gemacht, die auch online faßbar ist. Für die schnelle Orientierung über die Wolfurter Geschichte empfiehlt sich besonders Heft 24. Eine Zeittafel im Heft 1. 


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Montag, 12. Juli 2021

[ #Wolfurt ] Frauentaufe in Wolfurt

Wolfurt Friedhofsaufnahme 1906

Der Tod wird heute ganz selbstverständlich mit dem hohen Alter asoziiert. Nur 2 Prozent der Todesfälle treffen unter 25-Jährige, rund 60 Prozent die über 75-Jährigen und unter fünf Promille die Neugeborenen. Nicht immer war aber das  Sterben mit dem Alter verbunden. 

Um 1880 war dies noch ganz anders: Damals betraf der überwiegende Teil aller Todesfälle die jüngsten Altersgruppen. 42 Prozent entfielen auf die 0- bis 4-Jährigen, in mehr als der Hälfte der Todesfälle waren die Verstorbenen unter 25 Jahre alt. Der Tod eines alten Menschen war dagegen ein seltens Ereignisein seltenes Ereignis: Nur in 8 Prozent der Todesfälle war der/die Verstorbene 75 Jahre oder älter.

Weihwasser. Das lokale Geschichtsblatt "Heimat Wolfurt" berichtet: "Weil die Kindersterblichkeit groß und die Angst, ein Kind könnte ungetauft sterben, noch viel größer war, stellte die Hebamme bei jeder Geburt auch Weihwasser bereit. Falls das Kind schwächlich oder die Geburt schwer war, taufte die erfahrene Helferin das Kind unverzüglich. Frauentauf schrieb dann der Pfarrer in sein Taufbuch. Wenn das Kind bei der Geburt wirklich starb, hatte es oft noch gar keinen Namen. Dann schrieb der Pfarrer einfach Anonymus oder bei einem Mädchen Anonyma, also 'Kind ohne Namen'. Und wie die vielen anderen so früh verstorbenen Kinder nannte man es einen Engel und hoffte auf seine Fürsprache im Himmel." (Vgl. Engelmacherin war früher auch die Bezeichnung für eine Frau, die kleine und insbesondere uneheliche Pflegekinder absichtlich sterben ließ - „zu Engeln machte“ -, um sich am Pflegegeld zu bereichern.)

Frauenordinierung. Im Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart heißt es unter "Die Nothtaufe" die Taufe, welche einem Kinde im Falle der Noth, d. i. in einer augenscheinlichen Lebensgefahr, ohne die sonst üblichen äußern Feyerlichkeiten ertheilet wird, besonders so fern sie von weltlichen Personen verrichtet wird; im Oberd. die Sachtaufe, Jähtaufe, und, so fern sie auch von Weibern verrichtet werden kann, die Frauentaufe." Die Spende eines Sakramentes durch eine Frau (von Weibern verrichtet) war gar nicht so selten. Angesichts unserer heutigen Diskussion im eine Frauenordinierung in der katholischen Kirche geradezu merkwürdig. Im Dornbirner Familienbuch fndet schon Google 120 Eintragungen undter "frauentauf".

Auch schon im "Füeger-Gebetbuch mit Familienchronik", einem kleinen Gebetbuch einer vornehmen nordtirolischen Familie mit deutschen Texten mit Notizen im Inneren - kurz nach 1500 entstanden und von da an hundert Jahre lang auch als Familienchronik benützt - steht:
"Anno 1587 Am 21. Augusti ist gewesen Freitag vor Bartholomei, umb 8 Uhr nach Mittag hatt mein haußfraw einen Sohn geboren und dessen zu Frue Niderkomen allein die Frauentauf erlanngt, auch leider in gefahr Ihres lebens gestanden".
Engelgräber. Von der Gemeinde Wolfurt kennnen wir Zahlen, ganz erschütternd und für uns unfassbar sind die Zahlen aus Pfarrer Gmeiners Sterberegister:
  • 1790 42 Verstorbene davon 32 Kinder unter 7 Jähren
  • 1791 52 Verstorbene davon 29 Kinder
  • 1792 52 Verstorbene davon 34 Kinder
  • 1849 66 Taufen / 54 Verstorbene, davon 24 weniger als ein Jahr alt
  • 1850 58 Taufen / 79 Verstorbene, davon 33 weniger als ein Jahr alt
  • 1851 64 Taufen / 56 Verstorbene, davon 23 weniger als ein Jahr alt.
Um die Jahrhundertwende 1899/1900 gab es unter den über 2000 Wolfurtern jedes Jahr im Durchschnitt 73 Geburten und 51 Sterbefälle. Und noch immer lag die Kindersterblichkeit mit etwa 20 Prozent Verstorbenen im ersten Lebensjahr. Weil der Friedhof zu klein geworden war, ließ man 1906 eine Zählung am Wolfurter Friedehof machen. Von den insgesamt 605 Gräbern entfielen 127 "Engelgräber", so nannte man die Kinder die tot geboren oder bei der Geburt bereits gestorben waren.


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Samstag, 22. Mai 2021

[ #Rheintal ] Bekassine, die Himmelsziege im Vorarlberger Artenhimmel

2013 war das Jahr der Bekassine. Nicht mehr in Vorarlberg. 

Seit der Erstellung der Roten Liste der Brutvögel Vorarlbergs ist der Bestand innerhalb von nur 10 Jahren von 16-19 Brutpaaren (2001) auf nur noch 4-5 Brutpaare (2011) geschrumpft. Im Frühling allerdings kann man die Männchen dieser etwa amselgroßen Schnepfenart mit etwas Glück im Rheindelta oder den Wolfurter Riedgebieten bei ihren beeindruckenden Balzflügen beobachten und sogar hören.

Himmelsziege. Die Bekassine war Vogel des Jahres 2013. Sie ist eine Schnepfenart. Mit ihrem untersetzten Körper, kurzen Beinen und dem braunen Gefieder bewegt sich die Tarnkünstlerin geschickt und nahezu unsichtbar durch feuchte Riedwiesen. Ihr langer Schnabel ist das perfekte Werkzeug für die Suche nach Würmern und anderen Insekten im lockeren Boden. Am leichtesten zu entdecken ist der Vogel im Winter, wenn er sich in Uferzonen von Seen und Bächen aufhält oder im Frühjahr, wenn die Männchen bei ihren Balzflügen sich mit abgespreizten Schwanzfedern rasant in die Tiefe stürzen.

Für das merkwürdige „Meckern“ in der Balzzeit ist ein besonderes Flugmanöver erforderlich. Die Männchen lassen sich im Ausdrucksflug über dem Revier in einem schrägen Flug mit aufgefächerten Flügeln und breit gefächertem Schwanz heruntergleiten. Dabei werden die äußersten Schwanzfedern nach außen abgespreizt, und ergeben aufgrund der Schwingungen durch den Luftstrom beim Herabfallen einen Instrumentallaut, das erwähnte „Meckern“.

Gallinago gallinago. Die Bekassine (Gallinago gallinago) ist eine sehr langschnäbelige, mittelgroße Art aus der Familie der Schnepfenvögel und ist ungefähr so klein wie eine Drossel, besitzt relativ kurze und kräftige Beine und eine bräunliche Tarnfärbung mit markanten Längsstreifen am Kopf. Charakteristischstes Merkmal ist sicherlich der lange Schnabel, der dem Watvogel die Futtersuche in nassen Untergründen und schlammigen Flächen an und in Binnengewässern und Küsten erlaubt. Spezielle Sensoren an der Schnabelspitze ermöglichen dabei das Auffinden der Nahrung im schlammigen Boden. Und noch eine Besonderheit steckt im Schnabel: die Schnabelspitze ist – unabhängig vom Rest – beweglich. So kann die Beute noch während der Schnabel im Boden steckt, mit Hilfe der langen Zunge aufgenommen und verschluckt werden. Schnecken, Würmer, Insektenlarven aber auch Samen und Früchte von Binsen werden so "geerntet". Die tierischen Nahrung wird aus der oberen Schlammschicht mit dem Schnabel selektiert.


Am Bodensee faktisch ausgestorben. Die Bekassine wird von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als nicht bedroht („least concern“) eingestuft. Der europäische Gesamtbestand wird auf 930.000 bis 1.900.000 Brutpaare geschätzt. Hohe Populationsdichten in Europa erreicht die Bekassine in Russland, dem Baltikum, Skandinavien und dem östlichen Mitteleuropa. Größere Bestände gibt es auch noch auf den Britischen Inseln und im Bereich der Nordsee.

Vorarlberg. Für die Bekassine ist das Riedgebiete im unteren Vorarlberger Rheintal das einzige verbliebene Brutgebiet im Bodenseeraum. Dort brütete die Bekassine und in den großen Riedgebieten bis Meiningen. Im Jahre 1988 wurden noch 60 Brutpaare gezählt, 2001 waren es noch ca. 20 und 2012 konnten nur noch 3 bis 4 Brutpaare im Rheindelta festgestellt werden.

Die Bekassine ist Zugvogel und Bodenbrüter.
Das Nest ist in der Regel eine gut ausgebildete Mulde im Boden, die mit dürrem Gras und Seggenblättern ausgekleidet ist. Ein Vollgelege enthält vier, mitunter auch nur drei oder zwei Eier. Fünf Eier wurden mehrfach gefunden, ganz ausnahmsweise sogar sechs Eier. Die Bebrütung erfolgt nach Ablage des letzten Eies. Die Brutdauer beträgt in Mitteleuropa 18-22 Tage. In Vorarlberg beginnen Bekassinen - so sie noch da sind - in der zweiten Aprilhälfte mit dem Brutgeschäft. Bei Verlust des Geleges kommt es zu Ersatzgelegen.

Die Bekassine ist ein Zugvogel und sucht während der kalten Jahreszeit wärmere Gebiete im Mittelmeergebiet, in West- oder Ostafrika auf. Nur wenige Individuen überwintern in Vorarlberg. Während der Zugzeit sind nährstoffreiche Nasswiesen und nasse Äcker wichtige Rastgebiete um Energiereserven für den Weiterflug aufzutanken. Zwischen August und Oktober konnten Trupps von bis zu 100 Individuen im Vorarlberger Rheintal beobachtet werden.

Österreich. Auch gesamtösterreichisch gesehen ist die Bekassine ein vom Aussterben bedrohter Brutvogel; sie war früher weit verbreitet, heute ist ihr Lebensraum aber durch Entwässerung und Biotopverlust eng geworden. Durch die Entwässerung fallen die Wasserstände im Jahr früh ab; trockenerer Boden bietet aber nicht mehr genügend Nahrung für die Art. Weitere Gefährdungen sind Bodennivellierungsmaßnahmen im Rahmen intensiver Landwirtschaft, zunehmende Zersiedelung der Brutareale, Verbuschung und Verdichtung der Böden durch schwere Landmaschinen. Dadurch wird eine Futtersuche mit dem „Stocherschnabel“ unmöglich.


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Inhaltsverzeichnis
Einleitung Einleitung 3

1....Allgemeine Angaben 4
1.1. Europarechtlicher Schutzstatus 4
1.2. Gefährdung 5

2....Bestandssituation 6
2.1. Bestandssituation in Europa 6
2.2. Bestandssituation in Österreich 7
2.3. Bestandssituation im Bodenseeraum 7
2.4. Bestandssituation in Vorarlberg 8
2.4.1. Bestandsentwicklung 8
2.4.2. Aktuelle Bestandssituation 10
2.4.3. Verbreitungskarte 11

3.... Ökologie Ökologie Ökologie 13
3.1. Brutbiologie und Habitat 13
3.1.1. Heimzug und Revierbesetzung 13
3.1.2. Nestbau, Legebeginn und Brutdauer 13
3.1.3. Schlüpftermine und Jungenaufzucht 14
3.1.4. Mauser und Wegzug 14
3.1.5. Überwinterung 15
3.1.6. Bruthabitat, wichtigste Brutgebiete 16
3.1.7. Neststandorte 16

4.... Gefährdung 19

5.... Aktionsplan –––– Bekassine Bekassine Bekassine 21
5.1. Mindestziele für die Erhaltung der Art 21
5.2. Erhaltungs- und Fördermaßnahmen 21
5.3. Erfolgskontrolle 24

6.... Fotos 25

7.... Literatur Literatur Literatur 28

Donnerstag, 29. Oktober 2015

[ #Vorarlberg ] Bildkunst: Vorarlberger Nazarener

Gebhard Flatz: Das Altarblatt Traum Josefs in der Pfarrkirche St. Karl Borromäus in Hohenems (1846)
Johann Jakob Fink  (*23. November 1821 Schwarzenberg;  † 6. September 1846 in Rom), Gebhard Flatz (* 11. Juni 1800 in Wolfurt; † 19. Mai 1881 in Bregenz) und Johann Kaspar Rick (*1808-†1888 in Dornbirn)  waren  Vorarlberger  Maler des Nazarenischen Kunst- und Malstils. 

Während über Johann Jakob Fink 1821-1846  aus Schwarzenberg wohl wegen seines frühen Todes nicht allzuviel dokumentiert ist, genießt  sein väterlicher Freund und Lehrmeister Gebhard Flatz (1800-1881) breitere Rezeptiion.

Fra Silvestro: Porträt Gebhard Flatz, 1871 
Gebhard Flatz. Gebhard Flatz begann, nachdem er in Vorarlberg  Zeichenunterricht genossen hatte, seine eigentlichen Studien an der Akademie in Wien, studierte dann einige Jahre in München unter der Leitung des Nazareners Peter von Cornelius (* 23. September 1783 in Düsseldorf; † 6. März 1867 in Berlin) und zog danach nach Rom. Dort pflegte er die Verbindung mit einem führenden Nazarener, mit Johann Friedrich Overbeck (* 3. Juli 1789 in Lübeck; † 12. November 1869 in Rom)und schloß sich endgültig dessen Richtung an. Später zog er auf einige Zeit nach Innsbruck und kehrte 1840 mit seinem Schüler Johann Jakob Fink nach Rom zurück, verlebte aber seine letzten Jahre  ab 1871 in Bregenz.

Johann Jakob Fink. Johann Jakob Fink (*23. November 1821 Schwarzenberg;  † 6. September 1846 in Rom) war der einzige Sohn des Steinhauers Anton Fink und der Anna Catharina Thumb. Sie war eine nahe Verwandte des Malers Alois Thumb in Bezau.

Seine Eltern gaben ihm eine Erziehung wie sie von schlichten und armen, aber religiösen Bregenzerwäldern üblich war. Schon vom fünften Jahre an zeichnete er öfter heimlich in der Schule und zu Hause gegen den Willen seiner braven Mutter, welche das Zeichnen des Knaben als Spielerei und Zeitverlust ansah. Auf der Alpe konnte  er als Sennerjunge ("Pfister") seiner künstlerischen Leidenschaft immer wieder nachgehen.  Als er vierzehn Jahre alt war, schickte ihn sein Vater in die vierte Klasse der Kreishauptschule nach Bregenz. Nach der Schule begleitete er seinen Vater, der als Steinmetz in Herisau bei St. Gallen Beschäftigung hatte. Er nahm bei einem Maler sechs Wochen Unterricht, ehe er wieder dem Vater zur Hand gehen musste.  Er übte und kopierte angeblich nach Kupferstichen und Gemälden von Angelika Kauffmann.

Im 18. Jahre kam er zu seinem väterlichen Lehrmeister, dem bekannten Nazarener Gebhard Flatz. Hierüber schreibt dieser selbst:
"Ich war damals (1839) von Rom nach Innsbruck zurückgekehrt, und dort ansässig, als ich vom Landamann des Bregenzer Waldes. Josef Metzler von Schwarzenberg ein Schreiben erhielt, welches in der Hauptsache so lautete: 'Wir haben in unserer Gemeinde einen Knaben mit Namen Jakob Fink; derselbe scheint sehr viel Talent zur Malerkunst zu haben; wenigstens wundert sich Jeder, der seine Arbeiten sieht, wie es möglich ist, dass ein Mensch ohne Anleitung so etwas zu machen im Stande ist. Wir wünschten auch Ihr Urtheil hierüber zu hören. Wollten Sie ihn nicht einige Zeit auf Probe zu Sich nehmen, und uns dann aufrichtig sagen, ob er so viel Talent habe, und wenn es der Fall ist, wie dasselbe am besten ausgebildet werden könnte? Wir sind gesinnt, wenn er wirklich so viele Anlage zur Kunst besitzt, ihn auf einige Zeit mit dem Nothwendigsten zu unterstützen. Mein und seines Vaters Wunsch wäre es wohl, dass er Architekt statt Maler würde; allein der Junge beharrt bei seiner Vorliebe zur Malerei, und so wollen denn auch wir, dass er sich demjenigen Kunstfach widme, wozu er am meisten Talent hat.'"
Fink kam dann sehr bald nach Innsbruck. An einem heissen Sommernachmittag trat er mit seiner Bagage auf dem Rücken und die Stiefel unterm Arm bei Flatz an.  Er legte den Weg, meist barfuß unter  3 Tagen übers Gebirge zurück Im Jahre 1840 nahm ihn Flatz nach Rom mit. Die Verwandten der Familie Metzler in Schwarzenberg und Lorenz Rhomberg aus Dornbirn unterstützten Fink für seine Studienzeit mit 1300 fl. und 200 fl. zur Reise nach Rom. Johann Jakob Fink starb dort nach sechs Jahren intensiven Studiums und Arbeit viel zu früh, am 6. September 1846 nach vierzehntägiger Krankheit am Nervenfieber.

Deckengemälde St.Martin Dornbirn
Johann Kaspar Rick. Vom Dornbirner Maler Johann Kaspar Rick (*1808-† 1888) ist mit mehreren im Nazarener-Stil gemalten religiösen Werke in der Dornbirner Stadtpfarrkirche St. Martin vertreten. So stammt das Deckengemälde im Chor von ihm. Es stellt die „Geburt Christi“ dar. Mit den Hirten ziehen Vertreter des Alten Bundes zur Krippe und den Weisen aus dem Morgenland folgen Repräsentanten des Neuen Bundes. Die Apostelbilder an den Wänden des Schiffs und die Kirchenväter im Altarraum sind ebenfalls Schöpfungen von Rick. Auch der klassizistische Hochaltar und die Kanzel gehen auf seine Entwürfen zurück, ebenso die kleinen Darstellungen des Kreuzweges auf den Beichtstühlen. Johann Kaspar Rick starb im Alter von 80 Jahren im Dornbirner Armenhaus.

[Zeitreiseführer-Vorarlberg]⇒

Dienstag, 28. Februar 2012

Ein (statistischer) Blick auf die Gemeinden Vorarlbergs



"Ein Blick auf die Gemeinde"ist eine regionale Information der Statistik Austria und bietet anhand von Tabellen und Grafiken einen durchgehenden Vergleich der gewählten Gemeinde Vorarlbergs mit dem politischen Bezirk bzw. dem Bundesland, in dem sie liegt. Insgesamt sind es 55 Datenblätter die in ihrer Gesamtheit kostenpflichtig sind.

Acht der insgesamt 55 Datenblätter werden allerdings auch kostenlos online bereit gestellt. Zusätzlich zu diesen acht ausgewählten Blättern werden weitere wichtige Daten aus der Großzählung 2001 und zur Bevölkerungsentwicklung angeboten. Ein unverzichtbarer Behelf für örtliche Gemeindefunktionäre.


Ein Blick auf die Gemeinde
* Bevölkerungsentwicklung
* Bevölkerungsveränderung nach Komponenten
* Wohnungen (Hauptwohnsitze) nach Wohnraumanzahl
* Wohnbaustatistik
* Land- und forstwirtschaftliche Betriebe und Flächen nach Erwerbsart
* Ordentliche Gebarung der Gemeinde
* Außerordentlicher Haushalt und pro Kopf-Ziffern
* Steuereinnahmen und Gemeindesteuer pro Kopf
* Erläuterungen

Probezählung 2006
* Einwohnerzahl 31.10.2006

Aktuelle Bevölkerung und Bevölkerungsentwicklung
* Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung
* Bevölkerungsstruktur

Volkszählung 15. Mai 2001
* Wohnbevölkerung und Bürgerzahl
* Demografische Daten
* Wohnbevölkerung nach Ortschaften
* Lebensunterhalt
* Bildung, Schüler/Studenten, Familie, Haushalte
* Erwerbs- und Schülerpendler; berufliche und wirtschaftliche Merkmale
* Erwerbspendler nach Pendelziel
* Erläuterungen

Gebäude- und Wohnungszählung 15. Mai 2001
* Gebäude und Wohnungen
* Erläuterungen

Arbeitsstättenzählung 15. Mai 2001
* Arbeitsstätten und Beschäftigte
* Arbeitsstätten und Beschäftigte im Vergleich zu 1991
* Erläuterungen

Mehr + Download:
Ein Blick auf die Gemeinden in Vorarlberg

Samstag, 18. Februar 2012

Biotopinventar Wolfurt

Rund 20 Jahren nach der erstmaligen Erstellung wurde das Biotopinventar im Jahre 2010 vollständig aktualisiert. Das Ergebnis liegt nun vor. Auf rund einem Fünftel der Landesfläche bzw. in 1385 Einzelbiotopen und 113 Großraumbiotopen sind ca 300 verschiedene Biotoptypen mit zahlreichen seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten verteilt. Die Biotopbeschreibungen stehen als Gemeindeberichte zum Herunterladen zur Verfügung.

Mehr + eSources
auf dem Weblog "Wolfurt Aktiv":
Biotopinventar Marktgemeinde Wolfurt
16.2.11/18.2.12

Mittwoch, 30. November 2011

Weltruhm für Lorenz Böhler aus Wolfurt

Lorenz Böhler (* 15. Jänner 1885 in Wolfurt, Vorarlberg; † 20. Jänner 1973 in Wien), Begründer der Unfallchirurgie, wurde 1885 geboren und stammt aus Wolfurt in Vorarlberg. Als Pionier der Unfallchirurgie erlangte er Weltruhm. Er war Leiter des später nach ihm benannten Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhauses der AUVA in der ebenfalls nach ihm benannten Lorenz-Böhler-Gasse im 20. Wiener Gemeindebezirk.

Mehr +eSources
über den berühmten Vorarlberger auf "Wolfurt Aktiv":

Weltruhm für Lorenz Böhler aus Wolfurt

16.2.11/30.11.11/