Dienstag, 17. August 2021

[ #Bodensee ] Bodensee-Radhaube in Laméspitze


Seit 2010 immaterielles Kulturerbe Österreichs.


Das Besondere an den Goldhauben, die in Feldkirch und anderen Städten rund um den Bodensee getragenen werden, ist das aus Gold- oder Silberfäden gefertigte Ornament. Dazu ist eine spezielle Technik erforderlich. Da das Rad der Haube freistehend ist, muss das Ornament ähnlich einer Häkel- oder Klöppelarbeit von beiden Seiten die gleiche Ausführungsqualität aufweisen.

Die Trachtengruppe Feldkirch hatte sich mit der Herstellung der Bodensee-Radhaube in Lamèspitze beschäftigt und am 10. März 2010 die Aufnahme in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich erreicht.

Das Besondere an den Goldhauben, die in Feldkirch und anderen Städten rund um den Bodensee getragenen werden, ist das aus Gold- oder Silberfäden gefertigte Ornament. Dazu ist eine spezielle Technik erforderlich. Da das Rad der Haube freistehend ist, muss das Ornament ähnlich einer Häkel- oder Klöppelarbeit von beiden Seiten die gleiche Ausführungsqualität aufweisen.

Herstellung. Das Rad der Goldhaube war anfänglich kleiner als heute. Geltungsdrang sowie Wunsch und Bestreben, die Schönste in der Stadt zu sein, liessen dieses Rad immer grösser werden, wozu auch schon damals entsprechende Mittel notwendig waren. Eine Goldhaube stellt heute einen sehr hohen kulturellen und materiellen Wert dar.

Über 200 Jahre wurde die Technik geheim gehalten, mehrmals vergessen und teilweise wieder neu erfunden. Das ist auch daran zu erkennen, dass es in Vorarlberg lange Zeit keinen Fachausdruck für die Goldspitze in dieser aufwändigen Technik gab. Der Ausdruck Laméspitze ist eine neuere Wortschöpfung.

Feldkirch. Die Radhaube ist besonders in der Bodensee-Region verbreitet und wird in unterschiedlichen Materialien und mehreren Techniken gefertigt. Die zur Feldkircher Patriziertracht gehörende Radhaube ist aus Goldlamé in abwechslungsreichen Motiven gearbeitet.

Radhauben. Das ist der Begriff für verschiedene zur Trachten gehörige Hauben der Frauen im Süden Deutschlands und in Österreich. Goldhauben gibt es in verschiedenen regionalen Ausprägungen, so z. B. die Münchner Riegelhaube, die Reginahaube und die Radhaube in Schwaben, Kranl, Nürnberger Flinderhaube, Linzer Goldhaube und viele andere.Entstanden sind sie aus dem Kopftuch. Sie wurden ab dem 17. Jahrhundert von den Bürgerinnen in den Städten getragen. Die seidenen und goldenen eingewebten Fäden, Gold- und Paillettenstickerei, Lahn und Flitter erforden viele Stunden Handarbeit. Das Aussterben der Trachten im 19. Jahrhundert brachte bedeutete auch für die Goldhauben die Gefahr, dass das Wissen um ihre Herstellung verloren geht.

 
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