Dienstag, 19. Oktober 2021

[ #Dornbirn ] Pläne online: Kirche St. Leopold in Hatlerdorf und Kloster Mehrerau


Was hat die Kirche in Hatlerdorf oder das Kloster Mehrerau in Bregenz mit dem griechischen Parlament zu tun?


Der heutige Kirchenbau in Hatlerdorf wurde in den Jahren 1860/66 nach Plänen des bayerischen Hofbauinspektors Eduard von Riedel  (* 1. Februar 1813 in Bayreuth-Riedelsberg; † 24. August 1885 in Starnberg) im Münchner Rundbogenstil errichtet. Zwischen 1855 und 1859 baute er die Klosterkirche Mehrerau. Bei dieser Gelegenheit dürfte sein Name wohl bei den Dornbirnern bekannt geworden sein. Die Kirche Mehrerau galt als beispielhaft für den Kirchenbau der Gegend und der Zeit und das Vorbild Mehrerau ist auch unschwer in der Hatler Kirche erkennbar. Gleichzeitig mit der Mehrerauer und Hatler Kirche baute er in München das heutige Völkerkundemuseum.

Er studierte zunächst Architektur in Bayreuth, und dann in München, wo er sich ganz dem Baufach zuwendete. Seine 1834 abgelegt Staatsprüfung als Architekt bestand er derart bravorös, dass Eduard von Riedel nicht nur vom Militärdienst befreit wurde, sondern auch ein Staatsstipendium zu einer Reise nach Rom erhielt.  Er begleitete 1840 Friedrich von. Gärtner nach Athen, wo er den Schloßbau für König Otto betreute, wurde 1850 Baukonstrukteur unter Klenze,

Im Jahre 1868 folgte als wohl spektakulärstes Unternehmen Riedels im Auftrag König Ludwigs II. die Planung von Schloß Neuschwanstein bei Füssen. 1853 Hofbauinspektor und 1873 Hofbaudirektor. 1869/71 war er am Bau von Neuschwanstein beteiligt.
Er  errichtete auch die Residenz und den Schlossgarten für König Otto von Griechenland in Athen. Heute befindet sich in dem Gebäude das Griechische Parlament.
Zu den Werken des Baumeisters, der Bauten im hellenistischen, maurischen, romanischen, gotischen und Renaissance-Stil entwarf, gehört das Wolfram-von-Eschenbach-Denkmal in Eschenbach, zahlreiche Brunnen im Schleißheimer Schlosspark, die Münchener Beamtenreliktenanstalt, das Bayerische Nationalmuseum sowie zahlreiche Pläne, unter anderem für das Zisterzienserkloster Mehrerau bei Bregenz, eine neue Universität sowie eine neue Münze. Außerdem war er für die Restaurierung zahlreicher Schlösser verantwortlich.

Beim Münchner Digitalisierungszentrum sind von Eduard Riedel eine Sammlung von Originalplänen und Skizzen digitalisiert online, darunter eben auch Pläne zur Hatler Kirche St. Leopold und zur Klosterkirche Mehrerau.


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