Donnerstag, 22. Juni 2023

[ #Hohenems ] Der Hohenemser Rabbiner Dr. Aron Tänzer: 1175 Seiten Dokumente der Sammlung Aron (Arnold) Tänzer online


Von dem in Hohenems zwischen 1896 und 1905 tätigen berühmten Rabbiner Dr. Aron Tänzer sind im Internet Archive (San Francisco) 1175 Seiten Dokumente (digitalisierte Microfiches) online!

Besonders interessant seine Studien zum Stammbaum von Albert Einstein (der am 14. März 1879 in Ulm geboren wurde) aus den Jahren von vor 1930!

Aron Tänzer. Ende Februar 1937 - die Nazis waren schon vier Jahre an der Macht, stirbt in Göppingen Aron Tänzer, lange Jahre Rabbiner der Stadt. Lediglich zwei Christen wagen es, an der Bestattung teilzunehmen, wiewohl er für die Volksbildung in seiner "Heimatstadt", wie er sie patriotisch nannte, soviel getan hatte. Die Ausgrenzung der jüdischen Mitbürger wirkt nach jahrelanger Hetze auch über den Tod hinaus. Gerade Tänzer litt schwer unter den Diffamierungen, hatte er doch 1924 aus nationaler Gesinnung seinen Vornamen Aron in Arnold geändert.

Tänzer wird am 20. Januar 1871 in eine alte Pressburger Rabbinerfamilie hineingeboren. In Pressburg besucht er auch die Rabbinatsschule, ehe er von 1892 an in Berlin Geschichte, Germanistik und Semitische Philologie studiert. Nach seiner Promotion im Jahr 1895 an der Universität Bern wird er Rabbiner in Hohenems und in Meran.

Militärdienst. Vom 1. September 1907 an ist er Rabbiner in Göppingen. Dort versteht er sich bis zur Machtübernahme der Nazis als zuhause. Mit der Übernahme dieser Stelle ist obligatorisch die württembergische Staatsangehörigkeit verbunden. Tänzer versteht sich als deutscher Patriot und meldet sich ohne Zögern  bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs als Freiwilliger. Er wirkt  als Feldrabbiner an der Ostfront, ein Einsatz, für den er eine Reihe hoher Auszeichnungen erhält.

Göppingen. Nach Kriegsende kehrt er als Rabbiner auf seine Dienststelle nach Göppingen zurück. Über die Konfessionsgrenzen hinweg engagiert er sich als Lokalhistoriker, Literat und in der Volksbildung seiner "Heimatstadt". Doch die zunehmende Ausgrenzung der Juden ab 1933 desillusioniert den national gesinnten Rabbiner – in seiner selbst entworfenen Grabinschrift kehrt er zum hebräischen Vornamen Aron zurück. Während seinen sechs Kindern die Flucht gelingt, wird seine zweite Frau Berta Tänzer 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie im September 1943 umkommt.

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Ein Blick auf den Inhalt - Die Dokumente sind in der Regel in deutscher Sprache:

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