Sonntag, 1. August 2021

[ #Vorarlberg ] Zensur in Vorarlberg: Sergej Eisenstein "Panzerkreuzer Potemkin"

Bild: Arbeiterzeitung vom 1.9.1926

Panzerkreuzer Potemkin ist ein Stummfilm des Regisseurs Sergei Eisenstein aus dem Jahr 1925. Er wurde am 21. Dezember 1925 im Moskauer Bolschoi-Theater als offizieller Jubiläumsfilm zur Feier der Revolution des Jahres 1905 uraufgeführt.


Am 29. April 1926 wird im Apollo-Kino in Berlin der Berlin in Deutschland erstmals aufgeführt. Die kommunistische Berliner Filmfirma Prometheus produziert 1926 sogar eine Fassung mit deutschen Zwischentiteln und beauftragt den jungen Wiener Komponisten Edmund Meisel eigens dafür Filmmusik zu komponieren. Vier Jahre später stellt Meisel sogar eine komplette Tonfassung für den Film her, die Geräusche und gesprochene Dialoge enthält, welche die obligatorischen Zwischentitel ersetzen.

In Vorarlberg lässt der spätere Kurzzeit-Bundeskanzler und Vorarlberger Landeshauptmann Otto Ender trotz gesetzlichen Verbots der Zensur 1926 die Vorführung des Films untersagen. Die junge österreichische Erste Republik kannte eigentlich seit 1918 keine Zensur mehr. Hatte der Film ursprünglich ohne Probleme vorgeführt werden können, so änderten die Zensoren doch noch rasch ihre Meinung und verhängten ein Verbot auf Grund „subversiver Tendenzen“.

Der international so berühmte Stummfilm steht nun endlich auch "zum Abspielen" online.


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