Am 23. und 24. Dezember 1744 rottete sich die christliche Bevölkerung zusammen, um die Häuser der Juden zu plündern und zu zerstören und die jüdische Bevölkerung zu misshandeln und zu vertreiben. Was sich damals im "Raubzuges von Sulz" (Rabbiner Aron Tänzer) kurz vor Weihnachten 1744 in Sulz abspielte, stellt sich als eine "Landeskristallnacht" (Burmeister) dar, als deren geistige Urheber die Vörarlberger Landstände anzusehen sind, deren judenfeindliche Politik seit 200 Jahren angehalten hatte.
Zwischen 1676 und 1744 bestand in Sulz eine kleine Landjudengemeinde. Noch 1738 - also just in dem Jahr in dem Joseph Süß Oppenheimer in Stuttgart erwürgt wurde - schien es so, als ob trotz der ständigen Neidgenossenschaft und Interventionen der Vorarlberger Landstände (welche in der Vorarlberger Geschichtsschreibung gerne als demokratisch mystifiziert werden) eine Symagoge in Sulz errichtet werden könnte. Jedenfalls bestand eine Art Gebetsraum. Er wurde wahrscheinlich in einem Flügel eines Hauses eingerichtet, das von einer jüdischen Familie verlassen wurde, als diese nach Hohenems zurückkehrte. Nur sechs Jahre - bis 1744 - war dieses Bethaus in Gebrauch.
[Zeitreiseführer #Vorarlberg ]⇒
- Karl Heinz Burmeister: LIECHTENSTEIN ALS ZUFLUCHTSORT DER AUS SULZ VERTRIEBENEN JUDEN 1745/47, pdf.
- Bernhard Purin: DIE JUDEN VON SULZ - Eine jüdische Landgemeinde in Vorarlberg 1676-1744 - Johann-August-Malin-Gesellschaft, pdf.
- [Google Search] ⇒ Pogrom in Sulz 1744: Von der Synagoge zur "Vorarlberger Landeskristallnacht"
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- 11.1.23 [Letzte Aktualisierung - online seit 3.2.13]
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