Donnerstag, 20. Juli 2023

[ #Bregenz ] Der Engel von Auschwitz: Die Krankenschwester Maria Stromberger

Maria Stromberger (* 16. März 1898 in Metnitz (Kärnten); † 18. Mai 1957 in Bregenz) war eine österreichische Krankenschwester und Widerstandskämpferin in der Zeit des Nationalsozialismus, die sich im Konzentrationslager Auschwitz für die Häftlinge eingesetzt hat.

Maria Stromberger.  Maria Stromberger starb 1957 in Bregenz - nicht viele haben bis heute von dieser ungewöhnlichen Frau Notiz genommen. Dabei hatte sie mit unwahrscheinlichem Mut und großer Menschenliebe im Zentrum der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie Widerstand gegen diese Mordsfabrik geleistet.  

Sie wurde am 16. März 1898 in St. Veit geboren und kam in den Zwanzigerjahren gemeinsam mit ihrer Schwester Karoline nach Bregenz. Hier arbeitete sie mehr als ein Jahrzehnt im Sanatorium Mehrerau als Krankenschwester. Mit Kriegsbeginn änderte sich für die humanistisch eingestellte und religiöse Frau vieles: Vorerst wurde sie in ein Kärntner Lazarett dienstverpflichtet. Dort hörte sie von Soldaten einiges über die Zustände in Polen, über die Judenverfolgung, über die großen Konzentrationslager. Die Wahrheit schien ihr kaum glaublich: „Als alte Österreicherin konnte ich sie einfach nicht glauben. Wir waren immer tolerant und human."


Edward Pys war als einer der ersten Häftlinge im Konzentrationslager Auschwitz und mußte am Aufbau des Lagers ab dem Zeitpunkt seiner Einlieferung mitarbeiten. Pys wurde am 11. Juni 1922 in Rzeszow geboren und im Frühjahr 1940 wegen konspirativer Tätigkeit gegen die deutschen Besatzungstruppen in einer Widerstandsgruppe von den Deutschen verhaftet.


Wie konnte Edward Pys überleben? Er selbst hat eine eindeutige Erklärung: Die aus Vorarlberg gekommene Krankenschwester im SS-Revier, Maria Stromberger, hat sich um ihn gekümmert. Sie hat ihn gepflegt, als er krank war, hat ihn in kritischen Situationen gedeckt und ihm wertvolle Hinweise gegeben, die ihm schließlich das Überleben in der Hölle von Auschwitz möglich machten.

Johann-August-Malin-Gesellschaft. Diese Vorarlberger historische Gesellschaft macht auf ihrer Website Texte zugänglich, die ihr für die geschichtswissenschaftliche Diskussion in Vorarlberg wesentlich erscheinen und in Zusammenhang mit ihrem selbstgewählten Arbeitsbereich stehen. Darunter ist auch dieser Beitrag von Dr. Halald Walser online bzw. als kostenfreies PDF zum Herunterladen. Hier wurde - nach einem kurzen Beitrag in dem Buch "Von Herren und Menschen - Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg" (1985) - ihr Leben und Wirken zum ersten Mal umfangreich dokumentiert.

Katholische Kirche Vorarlberg. Zwischenzeitlich hat auch die katholische Kirche Vorarlbergs eine Broschüre "Maria Stromberger" (Autor: Andreas Eder) vorgelegt. Sie steht ebenfalls als PDF-Download zur Verfügung.

[Zeitreiseführer #Vorarlberg ]
Inhalt  "Maria Stromberger" (Autor: Andreas Eder) 
 I. Geleitworte  2
 II. Biografie Maria Stromberger
   Herkunft und Familie 4
Kindheit und Jugend 5
Endlich Krankenschwester 6
Krolewska Huta (Königshütte) 8
Ankunft in Auschwitz 9
   Das SS-Revier 9
Dr. Eduard Wirths 10
Hermann Langbein 11
Edward Pys  12
Die erste Zeit in Auschwitz  13
Hilfe für die Häftlinge 15
Ein gefährlicher Zwischenfall 16
Edward Pys erkrankt 16
Gefahr durch SS-Leute im Krankenrevier 18
Briefe 20
   Informationen für ein Flugblatt 20
Aktion Höß   21
   Zbigniew Raynoch 21
Organisierter Widerstand 22
Fluchtpläne 24
Schmuggel 25
Ein Fluchtversuch 27
Winter 1944 28
Weg von Auschwitz 29
Kriegsende 30
   Internierungslager 30
Prozess gegen Rudolf Höß in Warschau 32
Pläne 33
Wieder in Bregenz 34
Ehrung durch den KZ-Verband 34
Prozess gegen Carl Clauberg 35
Das letzte Jahr 36
 III. Würdigung  38
 IV. „Engel von Auschwitz“  40
 V. Anmerkungen  41
 VI. Biografische Angaben  45
 VII. Dank  46

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