Montag, 20. Dezember 2021

[ #Bregenzerwald ] Franz Michael Felder: Reich und Arm

Neuausgabe mit einer Biographie des Autors. 
Herausgegeben von Karl-Maria Guth. 
Berlin 2016

[Free eBook]
"Reich und Arm" ist der Titel eines Buches von Franz Michael Felder. Eine Geschichte aus dem Bregenzerwald, wo der Blick über den Kirchturm und die Wiesen um das Dorf Au zur Kanisfluh geht.

Die Menschen in dieser Idylle geraten aber durch Geldverhältnisse, die Gerüchte und Händel im Wirtshaus – wie auch durch Wortmißbrauch von der Kanzel her – unter Druck. Ein Roman, den Franz Michael Felder inmitten der politischen Kämpfe seiner letzten Jahre seines sehr kurzen Lebens schrieb.

Franz Michael Felder. Er (* 13. Mai 1839 in Schoppernau, Vorarlberg; † 26. April 1869 Schoppernau) war ein Bregenzerwälder Schriftsteller und Bauer. Felder wuchs in einfachsten bergbäuerlichen Verhältnissen auf, musste mehrere Schicksalsschläge hinnehmen (u.a. Verlust eines Auges aufgrund eines ärztlichen Kunstfehlers) und hat in Anbetracht seines kurzen Lebens ein reichhaltiges Werk hinterlassen. Mit seinen nach dem Vorbild von Jeremias Gotthelf geschriebenen sozialkritischen Romanen und Erzählungen widmete er sich der Dorfgeschichte, repräsentiert aber auch den Poetischen Realismus. Nach mehreren Veröffentlichungen kam sein erster Zeitroman ("Sonderlinge") 1867 bei Hirzel heraus, und er wurde in Leipzig Ehrenmitglied des dortigen Germanistenclubs. In dieser Zeit schreibt er an seinem Roman "Reich und Arm", in dem er die Lebensthemen des sozialen Reformers mit seiner Heimatliebe verwob.

Er war Gründer der ersten bäuerlichen Genossenschaft im Bregenzerwald und stand damit in krassem Widerspruch zur Familie Gallus Moosbrugger, dem reichen und mächtigen Käsegrafen”. Mit seinem Schwager Kaspar Moosbrugger (1830–1917) gründete er 1866 die "Vorarlbergische Partei der Gleichberechtigung".

Das Ergebnis seines sozialen Wirkens in der Gemeinde war: die Schaffung von Satzungen für den Handwerkerverein und Einrichtung einer Volksbibliothek durch denselben, eine gerechtere Verteilung der Gemeindesteuern (nach dem Vermögensstand und nicht nach Köpfen und Häusern), die Gründung einer Viehversicherungsgesellschaft, die Gründung eines Käsehandelsvereines (um die Bauern von den reichen Käsehändlern unabhängig zu machen). Der frühe Tod hinderte ihn daran, eine Genossenschaft für Stickerinnen zu gründen (die Stickerei war damals Haupterwerbszweig für Mädchen und Frauen in Form von Heimarbeit).

Im Alter von nur 30 Jahren starb Felder am 14. März 1869 als Vater von vier Kindern und nachdem ihm auch seine Frau, die er im Jahre 1861 heiratete, schon ein Jahr zuvor im Tode vorausgegangen war.

Wanderweg "Reich und Arm". Wer auf Felders Spuren wandern möchte, kann dies, geführt von einer Broschüre und dezenten Tafeln: Zu seinem Wohnhaus direkt an der Straße in Schoppernau, zu seiner Vorsäßhütte in Hopfreben an der Straße nach Schröcken, zu einem Gedenkstein an der Bregenzerachbrücke zwischen „Paradies“ und „Armengemach“.
Routenführung: Schoppernau Ortsmitte (850 m) - Hinterhopfreben (1007 m) F.M.Felderweg - Schoppernau-Ortsmitte (der Rückweg erfolgt auf derselben Route oder per Bus) Auf dem Weg nach Hinterhopfreben erzählen Tafeln mit Zitaten aus dem Leben und dem Werk von Franz Michael Felder.

Einen Besuch wert ist auch das Franz-Michael-Felder-Museum im Gemeindehaus in Schoppernau. Nach Verlassen des Siedlungsgebietes von Schoppernau führt der Weg zuerst entlang der Bregenzerach und steigt dann allmählich an, bis das erste Vorsäß, Vorderhopfreben, erreicht ist. Durch ein kurzes Waldstück erreicht man dann bald die zweite Vorsäßsiedlung, Der Rückweg erfolgt auf derselben Route oder per Bus.

 [Zeitreiseführer #Vorarlberg ]⇒ 

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