Donnerstag, 19. Mai 2022

[ #Hittisau ] Ganz Hittisau erbt von Josef Ritter von Bergmann



Ein ganz besonderer Glücksfall für Hittisau war die Erbschaft von der Familie des Josef Ritter von Bergmann. Dieser hatte zwar fünf Kinder, die alle aber "ledigen Standes" blieben und keine Nachkommen hatten.

Sie vermachten einen Großteil ihres Vermögens der Gemeinde Hittisau für wohltätige Zwecke. Das ganze Erbe wurde aber erst nach dem Tod des letzten aller Geschwister ausbezahlt und dies war Johanna von Bergmann, die 1910 verstarb. Das Erbe kam 1911 in den Besitz der Gemeinde Hittisau. Nun konnte das große und schöne Hotel Dorner als Versorgungshaus bar und ohne jede Belastung der Gemeinde bezahlt werden.

Josef Ritter von Bergmann (*13.11.1796-†29.7.1872). Er gilt als Begründer einer quellenkritischen und methodisch einwandfreien Vorarlberger Landesgeschichtsschreibung, seine zahlreichen Arbeiten bildeten lange Zeit deren Basis.

Feldkirch. Der Geschichts- und Sprachforscher und Numismatiker (geb. 13. Nov. 1796 zu Hittisau in Vorarlberg, † 29. Juli 1872 in Graz, der zweitälteste Sohn in der großen Familie des Stukkateurs Konrad Bergmann aus Hittisau) studierte 1808 bis 1811 am Gymnasium in Feldkirch, 1811–1815 in Kempten.

Erhebung in den Adelsstand. Während der philosophischen und juridisch-politischen Studien an der Wiener Universität (1815–1822) war er auch als Privatlehrer erfolgreich tätig. So schlug er dann nicht die Laufbahn eines Juristen ein, sondern wurde Lehrer. 1826 wirkte er als Gymnasialprofessor in Cilli, von wo ihn jedoch schon 1828 die Berufung als dritter Custos des kaiserl. königl. Münz- und Antiken-Cabinets nach Wien zurückbrachte. Daneben war er 1831–1844 Lehrer der Geschichte und lateinischen Sprache bei den Söhnen des "Siegers von Aspern", Erzherzog Karl. 1834 rückte er zum zweiten, 1840 zum ersten Custos vor und wird 1863 zum Direktor ernannt. Im folgenden Jahr erfolgte durch Kaiser Franz Jofeph I. die Erhebung in den Adelsstand. Bergmann war Mitglied der österreichischen und bayrischen Akademie der Wissenschaften.

Beiträge zu einer kritischen Geschichte Vorarlbergs. Online findet man einen bemerkenswerten Text zur Vorarlberger Geschichte des aus Hittisau stammenden Geschichts- und Sprachforschers Josef Ritter von Bergmann: "Beiträge zu einer kritischen Geschichte Vorarlbergs und der angrenzenden Gebiete, besonders in der ältesten und älteren Zeit."

Das Internet Archive in San Francisco ist ein gemeinnütziges Projekt, das 1996 gegründet wurde. Es hat sich die Langzeitarchivierung digitaler Daten in frei zugänglicher Form zur Aufgabe gemacht. Konkret findet man den Bergmann-Text in den Denkschriften der Österreichische Akademie der Wissenschaften - Philosophisch-Historische Klasse aus dem Jahre 1853, zwischen den Seiten 35 und 219. Den online archiviertem Band gibt es in mehreren Dateiformaten. so auch als PDF. Besonders schön das Angebot als "Flip-Book", das es ermöglicht wie im Original zu blättern. Völlig zum unabdingbaren Must einer virtuellen Vorarlbergensis-Sammlung wird das Angebot - im Gegensatz zum Original - durch die Möglichkeit, in der PDF-Datei die Suchfunktion des Readers vollumfänglich zu nutzen.

Werke u.a.: Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582, 1845; Publikationen über Vorarlberg, Numismatik, Philologie usw.


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