Donnerstag, 17. November 2022

[ #Rankweil ] NS-Euthanasie: Die ermordeten Patienten der Valduna


In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Behinderte und psychisch Kranke ermordet.

Eine Ausstellung erzählt sechs Lebensgeschichten von Menschen aus Tirol, Vorarlberg und Südtirol. Von ihrer Kindheit und Krankheit. Von Abtransport und Tod. Von Versuchen, Leben zu retten. Vom Überleben. Und von Menschen, die Familienmitglieder verloren haben.




Valduna. Dazu die folgenden Zahlen aus "Euthanasie" in Vorarlberg - Die Ermordung von "Geisteskranken" aus der Valduna und den Versorgungshäusern" (Gernot Kiermayr-Egge , 1990):
  • "Aus der "Landes- Heil- und Pflegeanstalt Valduna" wurden insgesamt 592 Personen deportiert.Darunter waren 145 Schweizer Bürger, die an die Grenze gestellt wurden. 220 Menschen, davon 125 Frauen, wurden im Februar und März 1941 direkt nach Niedernhart bzw. Hartheim gebracht und dort - mit einer einzigen Ausnahme - sofort vergast.
  • 227 Insassen der Anstalt Valduna, unter ihnen 106 Frauen, kamen zunächst in die Anstalt Hall in Tirol. Von diesen wurden 43 nach Hartheim gebracht und dort vergast; 32 davon nach dem Stopp der Vergasungen im Herbst 1941.
  • 68 Personen, die in Hall hatten bleiben können und zum Teil in den Jahren 1942 und 1943 in angeschlossene Anstalten und Versorgungshäuser (Mils, Imst und Ried) verlegt worden waren, starben unter nicht ganz geklärten Umständen. Ihr Tod ist aber jedenfalls zum Teil eine Folge der Deportationen.
  • Somit sind 330 Patienten der Anstalt Valduna im Rahmen der Deportationen zu Tode gekommen, 262 davon vergast worden. 87 von ihnen sind unmittelbar vor den Verlegungen aus Vorarlberger Armen- und Versorgungshäusern nach Valduna gebracht worden. Ungefähr 300 Patienten haben die "Euthanasie" überlebt, allerdings fast die Hälfte nur deswegen, weil ein Zugriff auf sie aus staatsrechtlichen Gründen nicht möglich war. Unter Einrechnung der Schweizer Patienten ist in etwa jeder zweite Patient der Valduna getötet worden; läßt man sie in der Bilanz weg, sind von gut 500 Patienten aus Vorarlberg und Liechtenstein 330 oder 66 Prozent zu Tode gekommen." 
Ausgelöscht. "Ausgelöscht. Opfer der NS-Euthanasie aus Tirol, Vorarlberg und Südtirol" ist der Beitrag des Instituts für Geschichte zu den Aktionstagen der "Jungen Uni 2004". Von Oktober 2003 bis Februar 2005 lief am Institut für Geschichte an der Leopold Franzens Universität Innsbruck eine dreisemestrige Lehrveranstaltung unter dem Titel "Wissenschaftliches Recherchieren und
Schreiben für Ausstellungen / Planung und Organisation von Ausstellungen". Das Ziel der "Projektgruppe Zeitschatten" war es, eine Ausstellung für SchülerInnen zum Thema der "NS-Euthanasie" in Tirol, Vorarlberg und Südtirol zu erstellen. Die Ausstellung richtete sich vor allem an die 9 bis 14-jährigen SchülerInnen. Deshalb war die  Projektgruppe besonders bemüht, das vielschichtige und sensible Thema der "NS-Euthanasie" nicht nur verantwortungsvoll aufzubereiten sondern auch altersgerecht und verständlich zu präsentieren. Die gegenständliche Webseite wurde mit dem Ziel erstellt, die Texte für SchülerInnen lesbar und verständlich werden zu lassen.


 [Zeitreiseführer #Vorarlberg ]⇒ 

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