Samstag, 1. April 2023

[ #Bregenz ] Restitution: Vorarlbergs Probleme mit Adele


Prominente Restitutionsfälle (Sammlung Rothschild, die Beschlagnahme von Kunstwerken aus der Sammlung Rudolf Leopold in den USA) lösten in Österreich endlich auch eine Debatte um Restitution und Entschädigungen aus und führten zu einer Reihe von Maßnahmen. So auch zur Gründung eines Entschädigungsfonds, zur Einsetzung einer Historikerkommission und auch zu einem Kunstrückgabegesetz für die Bundesmuseen, dem sich schließlich auch die Bundesländer und einige Gemeinden anschlossen.


Das Land Vorarlberg hatte sich mit Beschluss im Dezember 2003 dazu verpflichtet, jene Objekte aus seinen Sammlungen, die während der NS-Zeit entzogen worden waren, zu restituieren. Das "vorarlberg museum" hat dan 2009 in Umsetzung des Regierungsbeschlusses der Vorarlberger Landesregierung von 2003 eine Provenienzforschung in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse seit September 2010 in Form eines Berichtes vorliegen. Im November 2011 haben die Eigentümervertreter des "vorarlberg museums" und die Geschäftsführung der Kulturhäuserbetriebsgesellschaft mbH die Restitution jener Objekte aus den Beständen des "vorarlberg museum" empfohlen, die während der NS-Herrschaft den damaligen Eigentümern entzogen worden sind. Am 28. Februar 2012 stimmte die Vorarlberger Landesregierung der empfohlenen Vorgangsweise zu.

Malerin Adele Fairholme.  Als von den Nationalsozialisten geraubte Kunst wurden schließlich nachgewiesen u.a. Gemälde, Aquarelle, Drucke und Zeichnungen. Sie stammten aus der Villa Wellenau in Bregenz an der Straße nach Lindau und gehörten der schottischen Adelsfamilie Fairholme. Sie waren 1939 als Feindvermögen beschlagnahmt und 1942 ans Landesmuseum verkauft worden. Darunter eben auch Bilder der "Vorarlberger" Malerin Adèle Fairholme (1861 Würzburg - 1940 Rorschach). Das Jahrbuch der bildenden Kunst 1903 führt sie mit dem Wohnsitz in Bregenz, Wellenau an. Die schottische Familie Fairholm war seit 1856 in Bregenz in der Villa Wellenau wohnhaft.


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