Freitag, 26. Februar 2021

[ #Vorarlberg ] Arbeiterbewegung in Vorarlberg 1870-1946


(Free eBook) Die Begleittexte zur Ausstellung "Im Prinzip: Hoffnung: Arbeiterbewegung in Vorarlberg 1870-1946"(Bregenz 1984) sind bei der Malin-Gesellschaft kostenfrei als Online-Texte oder als eBook (PDF) greifbar. Damit steht ein Stück vernachlässigter Vorarlberger Geschichtsschreibung, nämliche jene der arbeitenden Menschen Vorarlbergs, den Interessierten zur Verfügung.


Download. Die Ausstellung bedeutete den Beginn einer umfassenden, kritischen Beschäftigung mit der Vorarlberger Arbeiterbewegung (auch der christlichen). Sie erfolgte in Form einer großzügigen Bild- und Objekt-Inszenierung in der inzwischen abgebrochenen Bregenzer Remise (Gestaltung: Reinhard Mittersteiner; wissenschaftliche Leitung: Kurt Greussing). Dazu erschien der gleichnamige Sammelband (Bregenz 1984).


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Lohnt sich ein Download? Ein Blick auf das kostenlose Informationsangebot: 

Inhalt Sammelband: Im Prinzip: Hoffnung.
Kurt Greussing
Einleitung - Arbeiterbewegung in Vorarlberg:
Traditionen, Brüche, Neuanfänge 9
Gerhard Oberkofler
Anfänge - Die Vorarlberger Arbeiterbewegung bis 1890.
Vom Arbeiterbildungsverein zur Arbeiterpartei 22
Reinhard Mittersteiner
Wachstum und Krise - Vorarlberger Arbeiterbewegung 1890-1918 73
Robert Sutterlütti
Italiener in Vorarlberg 1870-1914: Materielle Not und sozialer Widerstand 133
Werner Dreier
Konjunktur der Hoffnung - Vorarlberger Arbeiterbewegung 1918-1934 158
Reinhard Johler
"Jeatzt würds heall, jeatzt würds liacht".
Sozialistische Maifeiern in Vorarlberg 1890-1933 225
Gernot Egger
Integration und Widerstand.
Vorarlberger Arbeiterbewegung im Austrofaschismus 1934-1938 259
Meinrad Pichler
"Deutsches Leben heisst Arbeit".
Arbeiteropposition in Vorarlberg während der NS-Zeit 281
Hermann Brändle / Gernot Egger
Rohstoff Mensch:
Fremdarbeiter und Kriegsgefangene in Vorarlberg 299
Harald Walser
Anspruch und Wirklichkeit: Der Nationalsozialismus und die Vorarlberger Arbeiterschaft 308
Kurt Greussing
Schichtwechsel - Vorarlberger Arbeiterbewegung im Neuanfang 1945/46 341
Autorenverzeichnis 358
Bildquellennachweise 359
Namens- und Firmenregister 362


Inhalt: Begleittexte: Verfasser Markus Barnay

Industrialisierung in Vorarlberg:
Zwischen Heim und Fabriksarbeit

"Frönde Beattlar" und Zugereiste:
Italienische Arbeiter in Vorarlberg

Auf dem Weg zur Arbeiterpartei:
Vorarlberger Arbeiterbewegung bis 1890

"Vorwärts! Der neuen Zeit entgegen!"
Arbeiterbewegung von 1890 bis 1914

Hunger, Not und "Heldentod":
Arbeiterschaft im ersten Weltkrieg

Vorarlberg 1919:
Heimwehr statt Räterepublik

1919 bis 1927:
Der kurze Sommer der Sozialdemokratie

Auf dem Weg zum "neuen Menschen":
Arbeiterkultur und Arbeitersport in Vorarlberg

1. Mai
Der "Kampftag der Arbeiterklasse"

"Saubere Genossinnen":
Frauen in der Vorarlberger Arbeiterbewegung

1927 bis 1933:
Auf dem Weg in den "Ständestaat"

Vorarlberg 1933/34:
Das Ende der Demokratie

"Soldaten der Arbeit"
Vorarlberger Arbeiterschaft während der NS-Zeit

Schichtwechsel
Vorarlberger Arbeiterbewegung 1945/46

Donnerstag, 25. Februar 2021

[ #Bregenzerwald ] Die Braunarlspitze (2649 m) im Bregenzerwald



Im Bregenzerwald steigen die Berghöhen stufenweise Richtung Südosten bis 2.649 m (Braunarlspitze) an.


Im Bregenzerwald steigen Landschaft und Berghöhen stufenweise Richtung Südosten bis 2.649 m (Braunarlspitze) an. Die Braunarlspitze ist damit der höchste Gipfel des Bregenzerwalds, in der Nordhälfte des Lechquellengebirges gelegen und daher vor allem aus dem Bregenzerwald eine sehr auffällige Erscheinung.


Er ist ein verkarsteter Kalkberg und überragt das obere Lechtal und das Quellgebiet des Großen Walsertals. Die Braunarlspitze ist namentlich ein unübersehbarer Teil der Wasserscheide Rhein - Donau, sowohl zwischen Ill (-> Rhein) und Lech (-> Donau) als auch Bregenzer Ach (-> Rhein) und Lech.
  • Ill / Lech: Lechtaler Alpen und Lechquellengebirge: Valluga - Flexenpass - Wildgrubenspitze - Spillersee - Rauhes Joch - Rote Wand - Johanneskopf - Braunarlspitze.
  • Bregenzer Ache / Lech: Am Hochtannbergpass Übergang in die Allgäuer Alpen. Braunarlspitze - Karhorn - Hochtannberg - Widderstein
Die Fernsicht von diesem bis in den Sommer mit Schneefeldern versehenen Felsgipfels ermöglicht den Bilck auf die Gebirgsruppen der Silvretta, der Ötztaler und Stubaier Alpen bis hin zu Schweizer Gipfeln, wie Säntis und Glarner Alpen. Ursprünglich noch gletscherartig belegt, findet man heute allenfalls nur noch kleine Firnfelder.

Die Erstbesteigung ist für das Jahr 1877 über den Nordgrat dokumentiert und wird dem Bergführer Matthias Wüstner aus Mellau (Bregenzerwald) zugerechnet.


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[ #Dornbirn ] Der Karren (976 m) in Dornbirn


Der Karren ist der "Hausberg" von Dornbirn mit einer atemberaubenden Fernsicht.


Der gerade mal 976 Meter hohe Karren ist der Hausberg von Dornbirn. Der Berg gehört geologisch zum Bregenzerwaldgebirge. Direkt über dem Karren erhebt sich der 1.465 m hohe Staufen, der ebenfalls vom Karren aus über einen Bergrücken erreichbar ist. Die in Fremdenverkehrspospekten häufige Zuordnung zum "Bregenzerwaldgebirge" ist umstritten und etwas willkürlich mehr aus alpinen Zuordnungsversuchen denn geologischen geschehen.



 

Die Karrenseilbahn führt seit 1956 auf den Berg, auf dessen Spitze ein Panoramarestaurant steht. 1996 wurde nach aufwändigen Umbauarbeiten die ("neue") Karrenseilbahn eröffnet. Die Bergstation befindet sich auf 971 Meter über Meereshöhe an der östlichen Felsflanke des Karrens, von dort verzweigt sich die Landschaft auf viele, gut beschilderte und gekennzeichnete Wanderwege: 400 Meter von der Alpe Kühberg entfernt, wo die Wege zur Alpe Schuttannen, nach Ebnit, zur Hohen Kugel oder zur Emser Reute weiterführen.

Der Höhenunterschied beträgt 513,5 Meter bei einer horizontalen Länge von 1388 Meter, die mittlere Steigung 37 Prozent. Die tiefste Stelle ist über dem Mühlebachtobel mit 171 Metern, bei einer vollbesetzten Gondel verringerte sich der Abstand um 14 Meter.  Das Panoramarestaurant, auf Stahlstelzen kühn über den schwindelerregenden Abgrund gebaut, macht den Karren zu einem besonderen Erlebnis.


Die Fernsicht ist atemberaubend. An Föhntagen erscheint der Bodensee als ein Dornbirner Gewässer und liegt aus der Sicht vom Karren in voller Größe vor dem Beobachter.

Flora. Der Felsen am Karren ist ein beachtenswertes Biotop mit steil abfallenden Kalkfelsen und mit fragmentarischen Kiefernwäldern und sonnigen Kalkfelsfluren.  Der fragmentarische, lichte Kiefernwald stockt an der Oberkante der steil abfallenden  Kalkfelsen beim Karren. Die Waldkiefer (Pinus sylvestris) bildet hier zusammen mit der vereinzelt eingestreuten Mehlbeere (Sorbus aria) sehr lichte Bestände. An Sträuchern tritt neben der Hundsrose (Rosa canina) die recht auffällige Felsenbirne (Amelanchier ovalis) auf. Die Kalkfelskanten bilden mit ihrer extremen Trockenheit einen Grenzstandort, an dem die Waldkiefer gerade noch gedeihen kann. Im lichten Bestand ist die Krautschicht besonders artenreich. Sie wird von Gräsern geprägt und enthält zahlreiche, Trockenheit ertragende und seltene Arten.

Das Biotopverzeichnis von Dornbirn listet hier als Besonderheiten der Pflanzenwelt auf:  Vorkommen der stark gefährdeten Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) sowie der gefährdeten Arten Gekielter Lauch (Allium carinatum),Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea), Stechlaub (Ilex aquifolium) und Turm-Gänsekresse (Arabis turrita) und der Arten Astige Graslilie (Anthericum ramosum), Aufrechte Trespe (Bromus erectus), Aurikel (Primula auricula), Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Rotes Waldvögelein (Cephalanthera rubra) und Silberdistel (Carlina acaulis).

Selfie-Point Dornbirn, Karren-Kante.
 
Seit März 2016 ist sie begehbar. Sie war als eine Aufwertung gedacht. Zwölf Meter weit ragt die Karrenkante nun ins Tal ohne echte zusätzliche Attraktion. Mit der neuen "Sehenwürdigkeit" wollte man den rund 250.000 jährlichen Karrenbesuchern einen zusätzlichen Anreiz bieten. Leider aber führt er nachhaltig dazu, dass Suicid-Kandidaten das teure Angebot nutzen. Um das Geld hätte man die zusätzlichen Gäste locker auch so hinauf transportieren können und ihre Selfies wären kaum weniger Attraktiv gewesen.


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Mittwoch, 24. Februar 2021

[ #Feldkirch ] Schweizer Spionagezentrum gegen Hitler: Ein mutiger Feldkircher mischt mit

Symolbild

Mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjeunion am 22. Juni 1941 begann auch eine intensive Spionagetätigkeit der Sowjets in der neutralen Schweiz.

Dabei vermischten sich Widerstand gegen Hitler und militärische Auslandsaufklärung sowohl bei den Amerikanern aber besonders bei den Russen. Über das Spionage-Netz der Sowjets während des II. Weltkriegs schrieb anerkennend der US-Amerikaner Allen W. Dulles, (Er war während des Zweiten Weltkrieges in der von den Achsenmächten umschlossenen neutralen Schweiz Gesandter des nach Kriegseintritt der USA gegründeten US-Geheimdienstes Office of Strategic Services in Bern):  "Nie in der Geschichte der Kriegführung hat die Spionage eine so entscheidende Rolle gespielt wie für die Sowjet-Union in den Jahren 1941 bis 1944". Dulles tatsächliche Funktion war übrigens auch ein offenes Geheimnis: auch er diente als Anlaufstelle für Informanten und Widerstandskämpfer aus Nazi-Deutschland.

Einer der wichtigen Schweizer Nachrichtenlieferanten war der Journalist Otto Pünter (Deckname: "Pakbo"). Der  Sozialdemokrat hatte schon in den zwanziger Jahren einer Agentengruppe angehört, die gegen Italiens Faschisten arbeitete. Als Hitler die Macht ergriff. sammelte er hauptsächlich Nachrichten über Deutschland.

Aus Feldkirch  belieferte ihn auch ein mutiger früherer Funktionär der Sozialdemokratischen Partei Österreichs, der die Briefe seines Sohnes - eines Funkers im Oberkommando der Wehrmacht - auf verwertbare Informationen durchsah.


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