Donnerstag, 9. Februar 2023

[ #Vorarlberg ] Bauernrevolte oder Burgenbruch? - Die Folgen der Appenzellerkriege in und für Vorarlberg

Regionale Ereignisse des Jahres 1405 im südlichen Vorarlberg.

Die Schlacht am Stoss war eine militärische Auseinandersetzung zwischen Appenzell und Habsburg während der Appenzellerkriege. Sie fand am 17. Juni 1405 am Stoss, zwischen Altstätten und Gais im heutigen Kanton Appenzell Ausserrhoden statt.

Die politischen Entwicklungen, die den Bodenseeraum im ausgehenden Mittelalter neu ordneten, dauerten noch annähernd 100 Jahre an. An ihrem Ende, nach dem fürchterlichen Krieg von 1499, stand die endgültige Aussonderung des habsburgisch-österreichischen und des eidgenössischen Macht- bzw. Einflussbereichs: Alpenrhein, Bodensee und Hochrhein waren zur Grenze zwischen den Machtblöcken geworden. 

Noch um 1300 waren im Gebiet des nachmaligen Landes Vorarlberg, aber auch darüber hinaus, die Grafen von Montfort und ihr Seitenzweig, die Grafen von Werdenberg, die dominierenden Dynastengeschlechter. Ihre Herrschaftssprengel waren freilich aufgrund von Erbteilungen klein: Das Haus Montfort spaltete sich in die Linien Montfort-Feldkirch, MontfortBregenz und Montfort-Tettnang, das Haus Werdenberg zunächst in Werdenberg-Sargans und Werdenberg-Heiligenberg. Weitere Teilungen folgten. 

Im Verlauf des 14. Jahrhunderts veränderte sich diese kleine Welt nachhaltig, bedeutendere Spieler betraten die regionale politische Bühne: 1337 schlossen die Grafen von Montfort-Feldkirch ein ewiges Bündnis mit den Herzögen von Österreich. Für ein Entgelt von 1000 Mark Silber stellten sie sich in den Dienst der Habsburger und verpflichteten sich zu militärischem Beistand in weitem Umkreis, zwischen dem Arlberg, dem Hochrhein, dem Jura, Freiburg im Uechtland, dem St. Gotthard und dem Septimer. Während Österreich den Montfortern nur im Fall eines Angriffs auf sie zu Hilfe kommen musste, hatten die Feldkircher Grafen auch an habsburgischen Offensiven teilzunehmen. Die Bregenzer Montforter verpflichteten sich den Habsburgern ebenfalls, so Wilhelm III. durch einen militärischen Dienstvertrag im Jahr 1362. 

Ein beträchtlicher Teil Vorarlbergs war damit unter den Einfluss der Herzöge von Österreich gekommen. Sie waren aber auch anderenorts erfolgreich: In den Fünfziger Jahren des 14. Jahrhunderts gewannen sie die Herrschaft Rapperswil, dann die Stadt Stein am Rhein, womit sie fortan alle Hochrheinübergänge bis Basel kontrollierten.  


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