Sonntag, 4. September 2022

[ #Vorarlberg ] Lexikon Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg 1933-1945


Das Lexikon Verfolgung und Widerstand ist ein Auszug aus dem Buch "Von Herren und Menschen. Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg 1933-1945", das die Johann-August-Malin-Gesellschaft 1985 veröffentlicht hatte.

Vergriffen. Das Buch ist inzwischen vergriffen. Es behandelte für Vorarlberg zum ersten Mal ausführlich und umfassend Verfolgung und Widerstand unter dem "ständestaatlichen" Regime (von der Ausschaltung des Bundesparlaments im März 1933 bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung im März 1938) sowie unter der NS-Diktatur vom März 1938 bis zum Kriegsende Anfang Mai 1945.

Personen-Lexikon. Das Lexikon steht jedoch online zur Verfügung und enthält Daten zu Personen, die entweder ihren regulären Wohnsitz zwischen 1933 und 1945 in Vorarlberg hatten oder durch ihre Herkunft an das Land gebunden waren. Freilich enthält das Lexikon auch Täter, nämlich solche von 1933 bis 1945 die nach 1938 auch verfolgt wurden. Vergleichsweise sehr geringfügig und begünstigt etwa Otto Ender, Altlandeshauptmann und ehemaliger Bundeskanzler.

Aktenbestände, Interviews, schriftliche Mitteilungen sowie Literaturangaben - sind am Schluss des Lexikons vollständig aufgeschlüsselt. Im Anschluss an das Lexikon befindet sich auch eine Bilanz, mit einer Auflistung der Menschen aus Vorarlberg, die durch die Verfolgungsmaßnahmen der NS-Herrschaft um ihr Leben gebracht wurden.

Ergänzungen und Aktualisierungen. Wo erforderlich, wurden die ursprünglichen Angaben der Buchveröffentlichung auf der Basis neuer Forschungsergebnisse aktualisiert. Es handelt es sich um:

Personen, die mindestens einige Tage in Gestapo-Haft waren, und zwar nicht nur "Politische" im engeren Sinne, sondern auch Leute, die durch ihr Verhalten den politischen Totalitätsanspruch des NS-Regimes in irgendeiner Form unterhöhlten. Die Gestapo-Haft ist deshalb das entscheidende Kriterium, weil die Geheime Staatspolizei sich grundsätzlich für alle "staatsfeindlichen" und "staatsgefährdenden" Angelegenheiten zuständig erklärte. Zu dieser Personengruppe wären noch weitere Recherchen erforderlich;
* von NS-Gerichten Verurteilte und in Konzentrationslager Deportierte;
* Wehrdienstverweigerer und Deserteure;
* Opfer des militärischen Widerstandes der letzten Tage;
* aus "rassischen" und sozialen Gründen Verfolgte;
* Personen, die nachweislichen und wirksamen Widerstand geleistet haben, den NS-Behörden aber nicht bekannt wurden;
* Antifaschisten, die auf Grund ihrer politischen Einstellung zwischen März 1933 und März 1938, also nach der Beseitigung der parlamentarischen Demokratie durch den Austrofaschimsus und sodann während des "Ständestaats", inhaftiert waren.
Vollständigkeit. Nicht verzeichnet sind diejenigen, deren Widerstand oder Verfolgung nicht aktenkundig wurde, sowie die "Euthanasie"-Opfer unter der NS-Herrschaft, da deren namentliche Erwähnung noch lebenden Familienmitgliedern unangenehm sein könnte. In diesem Rahmen strebt das Lexikon möglichste Vollständigkeit an.

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