Sonntag, 5. März 2017

[ #Lustenau ] Lustenauer Dialekt

Das Lustenauer Mundartwörterbuch enthält 11000 Mundartbegriffe in alphabetischer Reihenfolge und steht auch als PDF-Datei zur Verfügung.

Der Arlberg ist eine Grenze für Mundart und Volkskultur, die stark mit der Ostschweiz und dem Bodenseegebiet übereinstimmen. Alemannische Dialekte, dazu zählt der Lustenauer Dialekt, werden im südlichen Baden-Württemberg und westlichen Bayern (va Regierungsbezirk Schwaben), in der Deutschschweiz, Liechtenstein, in der Region Elsass, in Vorarlberg und vereinzelt in Tirol (Außerfern) gesprochen. Als besonders ausgeprägte hochalemannische Dialekte gelten der Montafoner, Lustenauer und Bregenzerwälder Dialekt.

Das Vorarlbergische weist, trotz der Kleinheit des Landes - zahlreiche Regionaldialekte auf, die für Nicht-Vorarlberger teilweise schwer verständlich sind. Auch wenn viele Ausdrücke der Regionaldialekte mit Modernisierung, Mobilität, ja Globalisierung verloren gehen, so muss man nur ein paar Sätze mithören um den Sprecher einer Vorarlberger Region zweifelsfei zuzuordnen.

Lustenauer Dialekt. Der Lustenauer Dialekt nimmt durch die Verwendung von Triphtongen, das sind Gleitlaute aus 3 Vokalen (öi, äi, oua, eia) innerhalb der alemannischen Dialekte eine Sonderstellung ein („Feonschtr“, „Äuoli“, „läoba“). Aber auch die Vielzahl von speziellen Mundartwörtern und die Sprachmelodie machen den Lustenauer Dialekt unverwechselbar und einzigartig.


Wörterbuch. Mit der Online-Mundartdatei von Sieglinde Fitz-Grabher ist ein umfassendes „Wörterbuch“ des Lustenauer Dialekts öffentlich zugänglich. Sie enthält 11000 Mundartbegriffe in alphabetischer Reihenfolge und lädt ein zum Stöbern, Schmöckern oder Nachschlagen der korrekten Schreibweise.

Per Mausklick kann die richtige Schreibweise gefunden und nach Wörtern oder Wortteilen gesucht werden. Beim Stöbern stößt man auf sprachliche Kuriositäten und schon längst vergessen geglaubte Ausdrücke. Die PDF-Datei erlaubt die wahlweise Suche nach dem Hochdeutschen Pendant oder dem entsprechenden Dialektausdruck.

Lustenouua. Aus früher Zeit gibt es keine Urkunden, keine Bauwerke oder sonstige Zeugnisse, die über die Besiedlung der Gegend des heutigen Lustenau in Vorarlberg Auskunft geben. Um das Jahr 800 dürfte Karl der Große den Königshof Lustenau gegründet haben. Solche Höfe entstanden damals in vielen Gegenden, wo noch herrenloses Gut bestand. Kaiser Karl III., mit dem Beinamen der Dicke, ein Urenkel Karls des Großen, zog 887 mit seinem Gefolge von der Kaiserpfalz zu Aachen nach Alemanien. Nach unglücklichen Kriegen und Streitigkeiten wollte er im stillen Frieden eines abgelegenen Landhofes Ruhe und Erholung suchen. So schlug er zur Zeit der Kornernte in seinem Hof Lustenau das Lager auf und verweilte dort mehrere Wochen. Damals wurde auch jene Urkunde ausgefertigt und gesiegelt, die erstmals den Namen "Lustenouua" erwähnt. Lustenau war damals kurze Zeit gleichsam der Regierungssitz des Frankenreiches.

1902 wurde Lustenau von Kaiser Franz Josef I. zum Markt erhoben, und hat sich von einer bäuerlichen Gemeinde zu einem leistungsfähigen Industrieort entwickelt, die laange Zeit von der Stickerei getragen war.

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